Der jüdische Friedhof in Heidingsfeld, Bayern

Heidingsfeld ist erst seit 1930 ein Stadtteil von Würzburg. Das „Städtle“, wie es im Volksmund genannt wird, hatte schon früh eine jüdische Gemeinde. Nach der Vertreibung der Juden aus Würzburg im 16. Jahrhundert entwickelte sich die Heidingsfelder Gemeinde zu einer der bedeutendsten und größten jüdischen Gemeinden in Franken. Ihre imposante barocke Synagoge im Ortskern wurde in der Pogromnacht 1938 zerstört, ihr außerhalb der Stadtmauer gelegener Friedhof hat die NS-Zeit und auch wiederholte Schändungen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts überdauert. Sieht man aber genau hin, finden sich noch die für Friedhofsschändungen typischen Spuren.

Verdrehte Inschrifttafel — Die Inschrifttafel wurde zerschlagen und war wohl herausgefallen. Die Instandsetzung führte jemand ohne Hebräischkenntnisse durch und setzte die Tafel auf dem Kopf stehend wieder ein.

Verwaister Sockel — Ein verwaister Sockel zeugt von einem entwendeten oder völlig zerstörten Grabstein.

Witterungsschaden — So sieht es aus, wenn ein Grabstein durch Witterungseinflüsse bricht …

Querbruch 1 — … und so sieht es aus, wenn ein Grabstein durch menschliche Gewaltanwendung zerbrochen wurde.

Querbruch 2 — Der Bruch ist offensichtlich schon alt und wurde fachmännisch mit Eisenklammern instandgesetzt.

Steinreste im Boden — Lücken in den sonst dicht belegten Grabreihen weisen auch auf entwendete oder zerstörte Grabsteine hin. Manchmal lassen sich noch Reste der Steine in der Grasnarbe entdecken.

Elisabeth Singer-Brehm

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Elisabeth Singer-Brehm (11. Mai 2023). Der jüdische Friedhof in Heidingsfeld, Bayern. Net Olam. Abgerufen am 10. Oktober 2024 von https://doi.org/10.58079/vv65

Elisabeth Singer-Brehm

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